German Foreign Policy Newsletter vom 04.12.2013 – Deutschland im Inselstreit (Berlin und der Konflikt zwischen China und Japan)
BERLIN/WASHINGTON/BEIJING (Eigener Bericht) – Ungeachtet der eskalierenden Spannungen in Ostasien kündigen deutsche Unternehmen neue Rüstungsexporte an Verbündete des Westens im Umfeld Chinas an. Wie die Kieler Werft HDW bestätigt, hat sie den Verkauf zweier U-Boote an Singapur beschlossen. Singapur gilt in den Inselstreitigkeiten in Ost- und Südostasien als zuverlässiger Partner des Westens. Einen
Vorgeschmack auf die Konflikte, die sich in der gesamten Region
abzeichnen, gibt in diesen Tagen der Streit um die Inselgruppe, die in
China “Diaoyu”, in Japan “Senkaku” genannt und von beiden Staaten
beansprucht wird. Hintergrund sind wohl nicht so sehr Rohstoff- als
vielmehr militärstrategische Interessen: Die Inseln sind Teil einer
Inselkette, die Beijing als einen wichtigen Verteidigungsring gegen
mögliche äußere Aggressionen betrachtet. In Berlin werden die jüngsten
Spannungen, die deutsche Wirtschaftsinteressen zu tangieren drohen,
mit Sorge registriert. Deutsche Rüstungsexporte in die Region sowie
die zunehmende Kooperation der Bundeswehr mit Japan, Südkorea und
weiteren Verbündeten des Westens lassen vermuten, dass Deutschland im
Fall einer Konflikteskalation Partei ergreifen wird – gegen China.
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