Die große Friedensradfahrt Paris–Moskau–Hiroshima/Nagasaki startet am 7. Mai 2020 in Paris
Pressemitteilung
Die große Friedensradfahrt Paris – Moskau – Hiroshima/Nagasaki startet am 7. Mai 2020 in Paris
75 Jahre nach dem zweiten Weltkrieg:
Nie wieder Krieg, nie wieder Faschismus – Frieden schaffen ohne Waffen
Die Idee der Friedensradfahrt hat eine lange Geschichte. Sie lehnt sich an die über 40-jährige Tradition der
Friedensfahrt (Prag – Warschau- Berlin) an, jedoch sind die Teilnehmer keine Leistungssportler. Seit 2006 haben
hunderte Menschen aus 15 Nationen mit „Bike for Peace and New Energies“ den Sport als Möglichkeit der friedlichen Begegnung von Menschen unterschiedlicher Kulturen und Länder aus Ost und West entdeckt. Frankreich, Luxemburg, Deutschland, Polen, Belarus, Russland und Japan sind ihre Gastgeber. In den Jahren 2006 bis 2010 hat der Verein fünfmal eine Friedensradfahrt von Paris bis Moskau durchgeführt. Das Jubiläumsjahr 2020 ist nun der Anlass, erneut die zwei Monate lange Tour von 4400 km durchzuführen, und sogar zu verlängern: Von Moskau aus geht es mit der transsibirischen Eisenbahn weiter zu einem Zwischenstopp am Baikalsee und dann bis Wladiwostok; von dort mit der Fähre nach Sakaiminato in Japan, sodass an den Gedenkveranstaltungen zu den Atombombenabwürfen in Hiroshima und Nagasaki am 6. und 9. August teilgenommen werden kann.
“Mit erneuerbaren Energien für den Frieden – Nie wieder Krieg, nie wieder Faschismus – Frieden schaffen ohne Waffen – Erneuerbare Energien statt Kriege um Öl – Friedenspolitik statt Militärgewalt – Keine neuen Raketen in Europa, Abschaffung aller Atomwaffen, ein nachhaltiges und friedliches Europa schaffen” – in diesem Zeichen stehen die Aktivitäten des Vereins schon lange; aktuell jedoch scheinen diese Forderungen wichtiger denn je. Weiterhin sind viele internationale Beziehungen konfliktgeladen und mit dem Außerkraftsetzen des INF-Vertrages dieses Jahr besteht wieder die Gefahr einer verstärkten nuklearen Aufrüstung. Ebenfalls gilt es in einer Zeit, in der der Klimawandel in seiner Brisanz immer mehr wahrnehmbar wird, ein Zeichen für Umweltschutz zu setzen. Die nötigen Maßnahmen auf allen Ebenen international, innerstaatlich, regional, lokal bis hin zu einzelnen Privatpersonen müssen beschleunigt werden.
Die Teilnehmenden erleben bei der Friedensradfahrt einen persönlichen Bezug zu all diesen Themen, die so gewichtig und global bedeutsam, aber letztlich doch mit jedem Einzelnen verknüpft sind. Langjährigem Vereinsmitglied Klaus B. liegt besonders die Völkerverständigung am Herzen. „Du kannst noch so viele Infostände organisieren, aber die Friedensarbeit wird erst dann konkret, wenn Du an anderen Orten die Menschen persönlich kennenlernst. Dann ist es unmöglich, ein Feindbild aufzubauen, weil es sich um Menschen handelt, mit denen man befreundet ist.“ Ebenso wie in der Vergangenheit werden auch nächstes Jahr Teilnehmende aus allen anliegenden aber auch weiteren Ländern dabei sein. Hans W. aus Maastricht zum Beispiel hat den Friedenslauf von Sarajevo nach Aachen 2014 unterstützt und nun von der Friedensradfahrt erfahren. Auch Peter H. aus Aachen, der als Vorsitzender von Flame for Peace e.V. diesen Lauf maßgeblich mit organisiert hatte, freut sich nun aufs Radfahren und auf viele neue Begegnungen nah und fern.
Hildegard und Gerhard P. aus Saarbrücken dagegen haben als geübte Radler bereits hohe fünfstellige Kilometerzahlen auf ihren Tachometern. Nach sehr guten Erfahrungen mit der Gastfreundschaft im ehemaligen Sowjetstaat Kirgistan freut sich Gerhard nun darauf nächstes Jahr russische Freunde zu treffen. Auch Helmut F. fühlt sich besonders der Begegnung mit Moskau verbunden. Da sein Vater nach dem zweiten Weltkrieg fünf Jahre lang in russischer Gefangenschaft war, träumt er schon lange davon, als Zeichen der Versöhnung und Annäherung mit dem Fahrrad nach Moskau zu fahren. Die Reiseabschnitte hinter Moskau üben ebenfalls besondere Faszination aus. Für einige Teilnehmende geht mit der Reise in der transsibirischen Eisenbahn der Traum in Erfüllung, diese legendäre Hauptverkehrsader des flächenmäßig größten Landes der Welt kennenzulernen. Michael M. hingegen zieht es vor allem nach Japan. „Ich sehe die Friedensradfahrt als Möglichkeit, mein Interesse an Japan und an Friedensarbeit zu verbinden.“
Bei allem Idealismus stellen die praktischen Fragen der Tour das Organisationsteam auch vor einige Aufgaben. Eine Arbeitsgruppe beschäftigt sich damit die Routen auszuarbeiten. Auch müssen die Begleitfahrzeuge, insbesondere der Küchenanhänger, über den Winter instandgesetzt und ausgebaut werden, um nächstes Jahr die Versorgung der Gruppe zu gewährleisten. Im November hat nur das Erste einer ganzen Reihe von Bauseminaren stattgefunden und es wurden schon einige Fortschritte gemacht. Peter S., der bei Bike for Peace für die technischen Fragen mitverantwortlich ist, sagt zum Abschluss: „Die Friedensradfahrt hat schon begonnen!“ Schon jetzt sind viele Teilnehmende aktiv und auch während der Tour gilt dann: Mitfahren heißt mitmachen. Beim Kochen, Aufräumen, Fahrräder reparieren, Navigieren und vielen weiteren Dingen ist die ganze Gruppe gefragt. Auch im Hinblick auf zu erwartende gruppendynamische Prozesse während einer monatelangen gemeinsamen Reise ist eine gute Organisation goldwert. „Alle Gruppenmitglieder müssen bereit sein auch selbst Verantwortung zu übernehmen und die Reise aktiv mitzugestalten, damit sie für alle ein gelungenes Erlebnis wird“, gibt Elke S. zu bedenken.
Das Anmeldeverfahren läuft, und selbstverständlich nehmen auch viele Personen teil, die sich nächstes Jahr nicht
mehrere Monate zum Reisen freischaufeln können. Die Teilnahme auf beliebig langen Abschnitten ist möglich; im Anmeldeformular kann das entsprechend vermerkt werden. Ein erster Anmeldeschluss für alle Reiseabschnitte, für die ein Visum benötigt wird, ist der 15. Dezember. Danach ist es möglich nachzurücken, wenn Plätze frei sind. Die Anmeldeunterlagen sowie Informationen zum Etappenplan können unter angefragt werden.
Website: bikeforpeace.net