Ein Jude an die zionistischen Kämpfer (Erich Fried 1988)
Elke Zwinge-Makamizile
anlässlich der Ausladung von Jeremy Corbin zur einer Veranstaltung die Volksbühne ausgerichtet sind wir hier, weil er einen Standpunkt hat, der den Herrschenden nicht gefällt zum Nahostkonflikt, aber deshalb lesen wir jetzt das oder ich lese das Gedicht von Erich Fried von 1988 was eigentlich die Klage ist die wir heute bei dem jetzigen Genozid Israels gegen Gaza und gegen Palästina unbedingt zum Ausdruck bringen wollen.
Ein Jude an die zionistischen Kämpfer (Erich Fried 1988)
Was wollt ihr eigentlich?
Wollt ihr wirklich die übertreffen
die euch niedergetreten haben
vor einem Menschenalter
in euer eigenes Blut
und in euren eigenen Kot?
Wollt ihr die alten Foltern
jetzt an die anderen weitergeben
mit allen blutigen
dreckigen Einzelheiten
mit allem brutalen Genuss
der Folterknechte
wie unsere Väter sie damals
erlitten haben?
Wollt jetzt wirklich ihr
die neue Gestapo sein
die neue Wehrmacht
die neue SA und S.S.
und aus den Palästinensern
die neuen Juden machen?
Aber dann will auch ich
weil ich damals vor fünfzig Jahren
selbst als ein Judenkind
gepeinigt wurde
von euren Peinigern
ein neuer Jude sein
mit diesen neuen Juden
zu denen ihr die Palästinenser macht
Und ich will sie zurückführen helfen
als freie Menschen
in ihr eigenes Land Palästina
aus dem ihr sie vertrieben habt
Ihr Hakenkreuzlehrlinge
ihr Narren und Wechselbälge
der Weltgeschichte
oder in dem ihr sie quält
denen der Davidstern
auf euren Fahnen
sich immer schneller verwandelt
in das verfluchte Zeichen
mit den vier Füßen das
ihr nun nicht sehen wollt
aber dessen Weg ihr heut geht!
Erich Fried 1988