German Foreign Policy
Newsletter vom 13.09.2013 - Lektionen für den nächsten Krieg
KABUL/BERLIN (Eigener Bericht) - Deutsche Außenpolitik-Spezialisten
bilanzieren den Krieg in Afghanistan und ziehen daraus "Lektionen" für
künftige militärische Interventionen. Während der Abzug der Bundeswehr
vom Hindukusch auf Hochtouren läuft und die Debatte über die
zukünftige westliche Militärpräsenz in Afghanistan noch andauert,
beschreibt die scheidende sicherheitspolitische Sprecherin der
FDP-Bundestagsfraktion, Elke Hoff, eklatante Versäumnisse in der
Besatzungspraxis der NATO und der mit ihr verbündeten Truppen. Demnach
sind diverse Maßnahmen gescheitert, weil der Westen es schlicht nicht
für nötig hielt, genug "Zeit und Geduld" aufzubringen, oder weil man
eine ausreichende "Kenntnis und Beachtung der kulturellen
Besonderheiten des Landes" als überflüssig betrachtete - im Rahmen
eines Krieges mit zahllosen Todesopfern und schwersten Eingriffen in
das Leben der Menschen im Kriegsgebiet. Hoff macht
Verbesserungsvorschläge für künftige Kriege. Demnach müsse man sich
bessere Kenntnisse etwa über "Aufbau, Zahl und Strukturen" der lokalen
Bevölkerung aneignen - womöglich per Durchführung eines "Zensus". Vor
allem aber solle die Kooperation zwischen Militär und Hilfs- sowie
Entwicklungsorganisationen deutlich intensiviert werden - schon vor
dem nächsten Krieg.
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http://www.german-foreign-policy.com/de/fulltext/58686